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Selected Cartoon
Schwerter zu Karikaturen...
Kann man eine Karikatur karikieren, das mögliche Zerrbild in den Köpfen politischer Gegner? Wem nutzt oder schadet es, wenn Barry Britt, Zeichner des „New Yorker“, Barack Obama als Muslim und dessen Gattin Michelle als Black-Panther-Aktivistin für das Cover des Magazins pinselt? Sollen die etwa God’s Own Country regieren?
Das ehedem etwas altertümliche, verschlafene und hölzerne Wort „Karikatur“ gewinnt erneut an internationaler Bedeutung und mutiert endgültig zu einem Begriff der Kriegsterminologie wie „Bodeneinsatz“, „Bombenteppich“ oder „Kollateralschaden“. Die Karikatur wird nach einer Reanimation – ausgerechnet in Jütland – wieder zur Waffe: im Kampf der Kulturen, zwischen innenpolitischen Gegnern, oder wo immer auf der Welt ihre Anwendung als letztes Mittel erforderlich ist, wenn die Diplomatie endgültig versagt hat.
„Völlig unangemessen!“, ruft John McCain, der republikanische Gegner, über die Medien dem Spottbild seines Kontrahenten zu, ganz wie das rhetorische Zugeständnis eines Mannes, dessen Anhänger – zum Teil – genau davon bedient werden könnten. Was ist der Unterschied zwischen „völlig unangemessen“ und „unangemessen“ oder „na ja, ein bißchen angemessen“?
Witze über Bill und Monica, über die Bush-Royals und ihre Connections zum Bin-Laden-Clan: kein Prob, basiert ja alles irgendwo auf Realitäten. Das Neue an dem New-Yorker-Titel ist die reine wie bösartige Fiktion, bloßes Gerücht: schwul, Kommunist, Muslim, egal! In diesem Moment entsteht Propaganda, verpackt als intellektuell-verschwurbelte These, man zeige das, was andere womöglich denken; Provokation um ihrer selbst willen, die allerdings der Auflage und der Markenpflege nicht eben schadet. Das Wort „Muslim“ in Kombination mit „Karikatur“ bringt einige Google-Präsenz, doch die denkbare, deutlichere Konsequenz, Obama dann aber gleich als Mohammed mit seiner First-Lady-Gattin (und 72 Jungfrauen dazu) darzustellen, hat der New Yorker nicht aufgebracht.
Wenn Karikaturen Waffen sind, so sind die Zeichner Soldaten. Und wie haben es die Soldatenmütter früher eindringlich gefordert? Mögen doch die Politiker ins Feld ziehen und sich selber die Schädel einschlagen! Deshalb wäre dem New Yorker zu wünschen, dass er auf dem nächsten Cover ein weiteres Obama-Porträt bringt, persönlich gezeichnet von John McCain (dann etwas mehr angemessen!) – gefolgt von einer McCain-Karikatur, entworfen von Barack Obama!
Überhaupt sollten Politiker und die, die es werden wollen, viel mehr zeichnen! Denn wer weiß, was der Welt manchmal erspart bliebe! Zum Beispiel, wenn man einen berüchtigten deutschen Diktator in frühen Jahren wunschgemäß an einer Kunstakademie aufgenommen hätte, statt ihn abzulehnen...
(toonpool.com 07/08)
Comments
(5)Member
Mailto, on October 14, 2008 report post reply applause 0
Member
Insofern mag ich dieses Dokument hier sehr, das belegt, dass die Gezeichneten auch einmal selber höchstpersönlich zum Stift greifen, um den jeweiligen Widersacher zu konterfeien. Beiden Künstlern würde ich aber noch etwas Übung anraten, besonders für den Fall, dass sie im Anschluss an die politische Karriere ernsthaft eine Laufbahn als Karikaturist/in einschlagen wollten...
Köhler
Horst Köhler, on May 02, 2008 report post reply applause 0
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Marie Sann, on January 02, 2008 report post reply applause 0
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claudiator, on November 22, 2007 report post reply applause 0
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claudiator, on November 22, 2007 report post reply applause 0