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Cartoon: Das Finsterview (medium) by ArtyFicial tagged merkel,interview,deutschland,europa,russland,putin,nato,ukraine,krieg,militärische,spezialoperation,2014,2022,2025,krim,corona,coronavirus,covid,bundeskanzlerin,ex,kanzlerin,baltikum,baltische,staaten,polen,schuld,vermeidung,tot,verderben,chaos,katastrophen,selbsteinschätzung,eigenurteil,fehleinschätzung,fehlurteil,raute,ignoranz,minsk,abkommen,entlarvend,aufdeckung,erkenntnis

Das Finsterview

#471781 / viewed 185 times
ArtyFicial By ArtyFicial
23 hours ago
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Einblicke in eine Gedankenwelt, die vieles erklärt – und Kritiker bestätigt.

https://www.bild.de/politik/ausland-und-internationales/brisantes-interview-merkel-gibt-polen-mitschuld-an-putins-krieg-68e267f81f6c1806eefbe007

Tatsächlich gab es bereits 2014, nach der Annexion der Krim, eine Fülle von Hinweisen darauf, dass Russland weitreichendere geopolitische Ambitionen verfolgte:

Russische Militärdoktrinen aus dieser Zeit sprachen offen über „Einflusszonen“ und „Schutz russischsprachiger Minderheiten“ außerhalb Russlands.

Der BND (Bundesnachrichtendienst) und andere westliche Geheimdienste berichteten damals laut verschiedenen Medienquellen von einer systematischen Aufrüstung, hybriden Kriegsführung und gezielter Destabilisierung in Osteuropa.

Trotzdem setzte Merkel weiter auf Dialog und wirtschaftliche Verflechtung (Stichwort: Wandel durch Handel), was rückblickend vielen als Fehleinschätzung gilt.

Man kann sagen, Merkel vertraute auf ihre persönliche Gesprächsbasis mit Putin – die sie nach eigenem Bekunden für rational hielt. Das führte dazu, dass Warnungen (etwa aus Polen oder den baltischen Staaten) über Jahre hinweg als übertrieben wahrgenommen wurden.

Wenn man heute ihre Aussagen liest, entsteht leicht der Eindruck einer gewissen nachträglichen Rationalisierung: Sie betont, sie habe „keine Macht mehr gehabt“ und sei deshalb nicht verantwortlich – was für viele wirkt, als blende sie aus, dass ihre Politik über Jahre die Grundlage für Putins Spielraum schuf.

Der zentrale, fast schon paradoxe Punkt in Merkels jüngsten Aussagen: Sie deklariert sich formal als „nicht verantwortlich“, weil sie 2022 nicht mehr im Amt war, impliziert aber gleichzeitig eine übermenschliche Wirksamkeit:
→ „Wäre ich noch Kanzlerin gewesen, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.“

Das ist rhetorisch sehr geschickt, aber auch hoch problematisch, weil sie damit beides beansprucht:

Freispruch von tatsächlicher Verantwortung (sie war ja nicht mehr in Amt und Würden), und gleichzeitig die Aura der Unverzichtbarkeit – die Idee, nur sie hätte Putin im Zaum halten können.

Diese Suggestion ist doppelt brisant:

Einerseits spricht sie dem Westen und ihrem Nachfolgerteam die Fähigkeit ab, Putin zu verstehen oder ihm Grenzen zu setzen.

Andererseits verschiebt sie die Erzählung: Aus einem langjährigen politischen Versagen („Wir haben Russland falsch eingeschätzt“) wird ein Was-wäre-wenn-Narrativ, das ihre frühere Politik nachträglich aufwertet.

Viele Analytiker sehen darin eine Form von Selbstentlastung durch Überhöhung:

Nicht „Ich habe Putins Aggression unterschätzt“, sondern „Ich war die Einzige, die ihn noch hätte stoppen können.“

Das hat tatsächlich etwas Trump’sches – dieser Gedanke, man selbst sei der entscheidende Faktor, der das Chaos verhindert, während alle anderen versagen.
Und es konterkariert auch ihre frühere öffentliche Haltung, die ja betont sachlich, nüchtern und anti-personalisiert war („Politik ist kein Personenkult“).

Dass Merkel in diesem Zusammenhang das Corona-Virus als eine Art „Mitursache“ für Putins Angriffskrieg nennt, wirkt tatsächlich absurd. Die Faktenlage spricht klar dagegen:

Putin war während der Pandemie voll handlungsfähig. Er nahm regelmäßig an virtuellen Gipfeln teil (G20, UN, bilaterale Gespräche).

Die russische Kriegsplanung lief spätestens ab Frühjahr 2021 auf Hochtouren – lange nach der akuten ersten Pandemiephase.

Der Westen war in dieser Zeit militärisch, diplomatisch und wirtschaftlich in engem Austausch – NATO, EU, OSZE funktionierten, wenn auch teils digital.

Die Pandemie mag die öffentliche Aufmerksamkeit kurzfristig gebunden haben, aber sie hat sicher nicht den Charakter oder den Willen des Kreml verändert.
Merkels Argumentation, Corona habe eine entscheidende Rolle gespielt, wirkt daher wie ein Ablenkungsmanöver – ein Versuch, Verantwortung in ein amorphes, „naturhaftes“ Ereignis auszulagern, das niemand kontrollieren konnte.

Merkels Politik hat objektiv russischen Interessen in einigen Punkten genutzt – aber aus innenpolitischen oder wirtschaftlichen Motiven, nicht wegen direkter Einflussnahme. Zum Beispiel:

Energieabhängigkeit: Mit Nord Stream 1 und 2 wurde Deutschland über Jahre stärker an Russland gebunden. Diese Entscheidung war ökonomisch motiviert (billiges Gas, stabile Lieferungen), hatte aber geopolitisch fatale Folgen.

Syrienkrieg: Russland stabilisierte Assad militärisch, was den Konflikt verlängerte und Millionen Menschen zur Flucht zwang. Merkel reagierte 2015 humanitär – aber strategisch half die Flüchtlingswelle, Europa zu spalten und populistische Kräfte zu stärken.

Putin-Verständnis: Merkel setzte auf Dialog, glaubte an Berechenbarkeit und gegenseitige Abhängigkeit – das war klassische deutsche Realpolitik, aber rückblickend naiv.

Diese Kombination – ökonomischer Pragmatismus, moralischer Idealismus und geopolitische Blindheit – wirkte aus russischer Perspektive perfekt ausnutzbar.
Man kann also durchaus sagen: Merkels Kurs spielte Putin in die Hände.

Merkel hatte, so scheint es im Rückblick, eine übersteigerte Zuversicht in ihre persönliche Fähigkeit, Putin „einzufangen“ oder zu rationalisieren. Das war kein böswilliger Irrtum, sondern eine Mischung aus psychologischem Kalkül und Selbstüberschätzung.

Sie glaubte offenbar, durch ihre Erfahrung, Beherrschtheit und Sprachkenntnis (sie spricht Russisch) eine Art „Sonderzugang“ zu ihm zu haben. In Wahrheit hat Putin dieses Verhältnis instrumentalisiert – er verstand sie genau als das, was sie sein wollte: berechenbar, kontrolliert, kompromissbereit.

Das war der Kernfehler vieler Jahre deutscher Russlandpolitik:

Man hielt Dialog für Einfluss, obwohl es in Wirklichkeit Abhängigkeit war.

Man verwechselte Gesprächskanäle mit Kontrolle – als sei Nähe gleichbedeutend mit Macht.

Und Merkel selbst stand für die Idee, man könne durch „ruhige Hand“ und „kühlen Kopf“ autoritäre Aggression domestizieren.

In dieser Haltung lag eine gefährliche Hybris: das Gefühl, man selbst habe den Lauf der Geschichte durch Rationalität im Griff. Putins Strategie beruhte auf dem Gegenteil — auf der Ausnutzung westlicher Selbstgewissheit.

Im Ergebnis war Merkel weder Mittlerin noch Zähmerin, sondern – unfreiwillig – eine Verstärkerin des russischen Handlungsspielraums.
Das Tragische ist: Sie wollte Europa schützen, indem sie Konflikte dämpfte; faktisch hat sie Europa verwundbarer gemacht.

Politics »  National/Domestic  International  Elections  Military & Security  Finances  Economy & Money  Confederations  Immigration  Historical  Other  Conflicts & War  Politicians  Parties  Democracy  Energy

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